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Research (Insikt)

Bedrohungen für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio: Bericht der Insikt Group

Veröffentlicht: 15. Juli 2021
Von: Insikt Group

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Anmerkung der Redaktion: Der folgende Beitrag ist ein Auszug aus einem vollständigen Bericht. Um die gesamte Analyse zu lesen, klicken Sie hier, um den Bericht als PDF herunterzuladen.

Dieser Bericht fasst Erkenntnisse der Recorded Future ® -Plattform, von Dark-Web-Communitys und Open-Source-Intelligence-Quellen (OSINT) zusammen, um die Bedrohungslandschaft im Vorfeld der Olympischen Spiele 2020 in Tokio zu analysieren, die nach den durch die COVID-19-Pandemie bedingten Verschiebungen am 23. Juli 2021 beginnen sollen. Dieser Bericht dürfte vor allem für mit den Olympischen Spielen verbundene Organisationen, Olympiasponsoren oder Einzelpersonen von Interesse sein, die an den kommenden Olympischen Spielen teilnehmen oder ihnen beiwohnen möchten.

Executive Summary

Die Olympischen Spiele bieten eine zielreiche Umgebung, die Athleten aus über 200 Nationen, weltweite Medienberichterstattung und Tausende von Zuschauern anzieht. Aufgrund der großen Aufmerksamkeit und des internationalen Charakters des Ereignisses sind die Olympischen Spiele ein Ziel für diejenigen, die politisch motivierten Schaden anrichten, sich durch kriminelle Machenschaften bereichern oder das Gastgeberland auf der internationalen Bühne blamieren wollen. Bei vergangenen Olympischen Spielen waren die Olympia-Organisation und ihre Partner, etwa die Welt-Anti-Doping-Agentur, Ziel von Angriffen verschiedener Bedrohungsakteure.

Die bevorstehenden Olympischen Spiele werden voraussichtlich staatlich geförderte Bedrohungsaktivitätsgruppen, Cyberkriminelle und Gruppen anziehen, die durch politische Missstände und regionale Spannungen motiviert sind. Dennoch hat Recorded Future zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels keine direkten Bedrohungen, geplanten Angriffe oder Cyberoperationen gegen die Olympischen Spiele in Tokio festgestellt.

Wichtige Urteile

  • Aufgrund ihrer hochentwickelten Fähigkeiten sowie anhaltender Streitigkeiten zwischen verschiedenen Staaten und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bzw. zugehörigen Gremien stellen staatlich geförderte Bedrohungsakteure wahrscheinlich die größte Bedrohung für die Olympischen Spiele und die mit den Olympischen Spielen verbundenen Organisationen dar.
  • Angesichts koordinierter Cyber-Kampagnen, die auf frühere Olympische Spiele und mit russischen Bedrohungsgruppen verbundene Organisationen abzielten, sowie des aktuellen Streits zwischen dem IOC und Russland über die Teilnahmeberechtigung des Landes an internationalen Sportveranstaltungen, sind russische APT-Gruppen wahrscheinlich am stärksten motiviert, die bevorstehenden Olympischen Spiele in Tokio ins Visier zu nehmen und zu stören. Bei APT-Gruppen mit Verbindungen zu anderen Nationalstaaten wie China, Nordkorea oder dem Iran gibt es entweder keine historischen Präzedenzfälle für die gezielte Anschläge auf derartige Ereignisse, oder es wird davon ausgegangen, dass ihnen im Falle der Olympischen Spiele in Tokio die erforderliche Motivation dafür fehlt.
  • Aus Sicht der Cyberkriminellen stellt Ransomware wahrscheinlich die größte Bedrohung für Olympia-Partnerorganisationen dar. Am 25. Juni 2021 verschiedene Zeitungen in Japan gemeldet dass das Japanische Olympische Komitee (JOC) im April 2020 von Ransomware betroffen war. Für die Betreiber von Ransomware gelten die Olympischen Spiele und die damit verbundenen Organisationen vermutlich als attraktive Ziele, da Ausfallzeiten der zentralen Infrastruktur und Dienste während der Spiele kaum akzeptabel sind. Aus diesem Grund besteht für die betroffenen Organisationen möglicherweise ein großer Anreiz, schnell Lösegeld zu zahlen, um den normalen Betrieb wiederherzustellen.
  • Staatlich geförderte Propaganda- und Desinformationskanäle betreiben erste Einflussaktivitäten gegen die Spiele in Tokio, um Kontroversen zu erzeugen und die Veranstaltung als unpopulär, unsicher oder unfair darzustellen. Diese Erzählungen werden wahrscheinlich während der gesamten Veranstaltung fortgesetzt.
  • Recorded Future hat keine direkten körperlichen Bedrohungen beobachtet, die sich gegen die Olympischen Spiele in Tokio oder die Athleten selbst gerichtet hätten. Aufgrund der anhaltenden COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen für internationale Gäste in Japan ist die Wahrscheinlichkeit solcher Angriffe wahrscheinlich geringer. Die Olympischen Spiele sind ein beliebter Schauplatz für politische Proteste, und die weitverbreitete Opposition gegen die Spiele in Japan aufgrund der andauernden Covid-19-Pandemie im Land dürfte zu Protesten im Inland führen. Keiner der bislang beobachteten Proteste verlief allerdings gewalttätig.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag war ein Auszug aus einem vollständigen Bericht. Um die gesamte Analyse zu lesen, klicken Sie hier, um den Bericht als PDF herunterzuladen.

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