Produktion und Verbreitung: Die Risiken der aufstrebenden iranischen Drohnenindustrie

Die physische Bedrohung durch unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs) iranischen Ursprungs, allgemein als Drohnen bekannt, ist in Konfliktgebieten über Israel, dem Roten Meer und der Ukraine deutlich spürbar. Auch die aufstrebende Drohnenindustrie des Iran stellt globale Unternehmen und westliche Regierungen vor erhebliche Herausforderungen. Die Insikt Group identifiziert fünf Hauptrisiken: Compliance-Verstöße aufgrund illegaler Beschaffungsnetzwerke, Reputationsschäden durch die Verwendung westlicher Komponenten in Drohnen, Technologietransfer durch Reverse Engineering, globale Verbreitung der Drohnentechnologie und erhöhte Bedrohungen für die Cybersicherheit. Trotz internationaler Sanktionen hat der Iran seine Produktion und seinen Export von Drohnen ausgeweitet, unter anderem durch Partnerschaften mit Ländern wie Russland.

Eine globale Sicherheitsbedrohung

Im letzten Jahr sind iranische Drohnen zu einer immer größeren Bedrohung für die globale Sicherheit geworden. Im April 2024 startete Teheran einen beispiellosen direkten Angriff auf Israel, bei dem 170 Drohnen eingesetzt wurden, und bis Anfang 2024 hatte Russland Berichten zufolge über 3.700 Shahed-Drohnen iranischer Bauart mit verheerender Wirkung auf die Frontlinien in der Ukraine eingesetzt. Der Iran und seine Stellvertreter haben diese unbemannten Flugzeuge im gesamten Nahen Osten eingesetzt. Unter anderem zielten sie auf US-Militärstützpunkte in der Region, attackierten wichtige Infrastruktur in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie auf westliche Kriegsschiffe und internationale Handelsschiffe vom Roten Meer bis zum Persischen Golf. Der weitverbreitete Einsatz iranischer Drohnen in regionalen Konflikten spiegelt mit ziemlicher Sicherheit die strategische Priorität wider, die auf den höchsten Ebenen der iranischen Regierung der Entwicklung, Produktion und Verbreitung dieser Systeme eingeräumt wird.

Compliance- und Reputationsrisiken

Die iranische Drohnenproduktion ist in hohem Maße auf ein sich entwickelndes globales Netzwerk zur Beschaffung im Ausland hergestellter Komponenten angewiesen. Dieses Netzwerk setzt westliche Rüstungs- und Fertigungsunternehmen Compliance-Verstößen und Reputationsschäden aus. Durch den Erwerb von Komponenten auf illegalem Wege umgeht der Iran internationale Sanktionen und integriert westliche Technologie in seine Drohnen. Unternehmen müssen daher robuste Compliance-Programme aufrechterhalten und auf die Warnsignale iranischer Beschaffungstaktiken achten.

Technologietransfer und Cybersicherheitsrisiken

Die Fähigkeit des Iran, ausländische Technologie im Inland zu reproduzieren, stellt eine erhebliche Bedrohung dar. Durch das Reverse Engineering westlicher Komponenten untergräbt der Iran die Wirksamkeit von Exportkontrollen und Sanktionen. Darüber hinaus stellen die iranischen Cyber-Spionagefähigkeiten eine anhaltende Bedrohung für westliche Rüstungsunternehmen dar. Iranische APT-Gruppen zielen wahrscheinlich auf Unternehmen ab, die in der Luft- und Raumfahrt sowie der Drohnentechnologie tätig sind, um ihre eigenen Fähigkeiten auszubauen.

Globale Verbreitung iranischer Drohnen

Besonders besorgniserregend ist der weltweite Ausbau der iranischen Drohnenexporte und -produktion. Die Partnerschaften des Iran, insbesondere mit Russland, verbessern die Fähigkeiten der Drohnenprogramme beider Länder. Ihre strategische Bedeutung wird durch den Einsatz iranischer Drohnen in Konflikten in Europa, Afrika und Südamerika unterstrichen. Besonders hervorzuheben ist, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Iran und Russland bei der Produktion von Drohnen Moskaus Fähigkeit, wichtige Infrastruktur in der Ukraine zu zerstören, deutlich erhöht hat.

Minderungsstrategien für Unternehmen und Regierungen

Um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken, sollten Unternehmen umfassende Compliance-Programme implementieren, ihre Mitarbeiter über illegale Beschaffungspraktiken aufklären und ihre Cybersicherheitsmaßnahmen verstärken. Die Regierungen müssen ihre Analyseressourcen erweitern, um Unternehmen zu identifizieren und ins Visier zu nehmen, die die iranische Drohnenindustrie unterstützen. Um die Verbreitung und Entwicklung iranischer Drohnen einzudämmen, sind internationale Zusammenarbeit und eine konsequente Durchsetzung von Exportkontrollen von entscheidender Bedeutung.

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